Siehe deine Mutter!

Das letzte Wort Jesu an seine Mutter Maria und seinen Lieblingsjünger Johannes können wir als sein Testament, sein Vermächtnis der Liebe ansehen: „Frau, siehe, dein Sohn! – Siehe, deine Mutter!“ (vgl. Joh 19, 26 f.). Dieses Testament zeigt uns die Stellung, die Maria im göttlichen Heilsplan einnimmt. Die mütterliche Liebe Mariens zu uns erlaubt uns, dass wir sie zu unserer Mutter erwählen, sie zu uns nehmen, wie der Jünger Johannes. Durch Maria erfahren wir eine neue Verbundenheit mit Jesus.

Maria lehrt uns die Geheimnisse des Herzens Jesu und wir entdecken zugleich, dass Jesus uns ihr anvertrauen will.

Sie ist die neue Eva, die Feindin der „Schlange“, des Teufels und des Bösen, par excellence. Am Kreuz erlöst Jesus, der neue Adam, die Menschheit von dieser „Schlange“, er bringt die Kirche hervor und schenkt uns sein göttliches Leben – und Maria wird unsere Mutter und die Mutter der Kirche.

Unsere Beziehung zu Maria können wir – wie viele Heilige es getan haben – durch das Rosenkranzgebet (siehe Gotteslob Nr. 33) aufbauen und vertiefen. Du kannst Dich der Gottesmutter Maria aber auch noch fester anvertrauen. Eine Hilfe dazu ist die bekannte Marienweihe des heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort. Sie ist enthalten im sogenannten „Goldenen Buch“. In diesem Buch beschreibt Ludwig Maria Grignion die Stellung der Gottesmutter im Heilsplan Gottes, ihre Stellung im Leben der Kirche und ihre Bedeutung für jeden einzelnen getauften Menschen.

Bischof Georg Michael Wittman
"Ich werde zu Maria fliehen,
die mich niemals verlassen hat."

Papst Paul VI.
"Schließlich werden sie klarer erfassen, daß das Wirken der Kirche in der Welt gleichsam eine Weiterführung der Sorge Mariens ist: denn die tätige Liebe der Jungfrau in Nazaret, im Hause der Elisabet, in Kana, auf Golgota – alles Heilsmomente von weitreichender kirchlicher Bedeutung – findet ihre Fortsetzung in dem sehnlichen mütterlichen Wunsch der Kirche, daß alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (vgl. 1 Tim 2, 4); in ihrer Sorge für die Kleinen, die Armen und Schwachen; in ihrem ständigen Einsatz für den Frieden und die soziale Gerechtigkeit; in ihrem Bemühen darum, daß alle Menschen des Heiles teilhaftig werden, das ihnen durch den Tod Christi erworben worden ist. Auf diese Weise wird sich die Liebe zur Kirche auf die Liebe zu Maria übertragen und umgekehrt; denn die eine kann nicht ohne die andere bestehen ..."

O meine Gebieterin! O meine Mutter!
Dir schenke ich mich ganz und gar,
und zum Beweise meiner Hingabe
weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren,
meinen Mund, mein Herz und meine ganze Person.
Weil ich also Dein bin, o gute Mutter,
so bewahre, beschütze und verteidige mich
als Dein Gut und Dein Eigentum.